Braids oder Rastalocken: Flechtfrisur aus vielen kleinen Zöpfen
Braids ist eine aus Afrika (genauer Ursprung Westafrika) stammende Frisur. Der Begriff „Braids“ ist von dem englischen Verb „to braid“ abgeleitet, der übersetzt „flechten“ bedeutet.
Braids ist also Flechtfrisur, die aus vielen kleinen, dünnen geflochtenen Zöpfchen besteht, den so genannten Rasta-Zöpfen. Diese werden mit einer drei-strähnigen Flechttechnik geflochten.
Braids ist gleichbedeutend mit der Rasta-Frisur, die wiederum aus den allgemein bekannten Rastalocken oder auch Rasta-Zöpfen (manchmal auch Afrozöpfchen genannt). Braids sind also Rasta. Missverständnisse können nur insoweit entstehen, als dass der Begriff Rastas im allgemeinen Sprachgebrauch auch für Cornrows oder die verfilzten Dreadlocks verwendet wird.
Fälschlicherweise werden Rastazöpfe auch als „Rasterzöpfe“ oder „Raster“ benannt.
Braids bzw. Rastazöpfe sind inzwischen in der westlichen Welt bei Frauen wie Männern als modische Alltagsfrisur angesagt. In ursprünglichen Kulturkreisen können sie aber auch, wie etwa bei den Massai (eine ostafrikanische Nomadenvolke, das im Süden Kenias im Norden Tansanias beheimatet ist) religiös-spirituellen Background haben.
Auch bei den verwandten Samburu ist die Frisur weit verbreitet. Diese bestreichen Ihre geflochtenen Braids kunstvoll mit Ton bestrichen und damit einen ockerfarben bzw. rötlichen Farbton erzeugen.
Wer eine Rastafrisur möchte sollte eine Mindesthaarlänge von ca. 5 cm (besser 10-15cm), eine nicht zu sensible Kopfhaut und vor allem sehr viel Zeit mitbringen. Je nach der Art und Weise des Flechtens wird immer wieder einmal von schmerzhaften Kopfreizungen berichtet. Umso wichtiger ist es sich einen spezialisierten Friseur für Braids zu suchen, der sich der Bedeutsamkeit des vorsichtigen Flechtens bewusst ist. Daher lieber ein bisschen mehr Geld ausgeben und sich an einen echten Spezialisten wenden. Von der Qualität der Flechttechnik des ausführenden Friseurs hängt übrigens auch die Haltbarkeit der Frisur ab. Diese kann je nach Qualifikation des Stylisten von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Monaten halten. Je feiner die Rastazöpfe geflochten werden, desto länger hält tendenziell die Frisur. Kunsthaar kann die Tragedauer zusätzlich (um einige Monate) verlängern und das Eigenhaar schützen. Gröbere Zöpfe halten dafür entsprechend kürzer.
Immer wieder können aber auch einige Tage lang Kopfschmerzen deshalb auftreten, da ja durch die Zugbelastung durch die frisch geflochtenen Zöpfchen auf der Kopfhaut entstehen können. Diese verschwinden allerdings auch wieder nach einigen Tagen von ganz allein, da sich die Kopfhaut dann an die neue Belastung gewöhnt hat.
Grundsätzlich sind Rastazöpfe für jeden Haartyp, ob Mann ob Frau, geeignet. Allerdings empfehlen wir Menschen, die zu Migräne neigen und Kunden mit krankhaftem Haarausfall auf diese Frisur doch zu verzichten.
Die Flechtdauer richtet sich nach Haarlänge und die gewünschte Anzahl der Zöpfe. Sie kann aber durchaus ca. 5-10 Stunden andauern. Nehmen Sie sich Zeit!
Für das Erstellen der Rastazöpfe können die Haare an der Kopfhaut in verschiedene Muster eingeteilt werden. Dies können zum Beispiel Rauten, kleine Quadrate, Dreiecke oder auch Kreise sein.
Folgende Braids-Varianten sind uns bekannt:
Micro Braids: sehr dünne Braids (->hohe Anzahl an Zöpfen und hoher Arbeitsaufwand)
Open Braids: auch sehr dünne Braids, bei denen aber nur der Haaransatz (max. 10cm) wird geflochten
Invisible Braids: Entspricht den Open Braids, wobei hier zusätzlich eine Haarverlängerung oder Haarverdichtung durchgeführt wird. Achten Sie darauf, dass Ihre Haarenden mit der heißen Schere anschließend thermisch versiegelt werden.
Casamas Braids: Sehr dicke Braids, die nach ihrem Ursprungsort, Casamas im Senegal, benannt wurden.
Für weitere Variationen können natürlich jederzeit nach Belieben unzähliges Accessoire, wie beispielsweise schöne Perlen oder Bändchen, eingearbeitet werden. Tolle Effekte erzielt man auch mit schrillem Kunst- oder andersfarbigen Echthaar
Es gibt einige wichtige Pflegetipps, die man unbedingt beachten sollte, wenn man eine Rasta-Frisur trägt. Zum einen sollten die Haare einmal pro Woche gewaschen werden. Hierbei am besten das Shampoo mit viel Wasser aufschäumen, sanft auftupfen und anschließend gut durchspülen. Reibung an den Haaren sollte grundsätzlich möglichst vermieden werden. Zum anderen empfiehlt es sich die Zöpfchen nachts zu einem etwas dickeren Zopf zusammen zu flechten. Rastas können ab und an mit etwas Öl (z.B. Babyöl) gepflegt werden.
Ein weit verbreiteter Irrtum ist zudem die Meinung, man müsse seine Haare nach dem Öffnen der Zöpfe abschneiden. Ganz im Gegenteil schaden Rastazöpfe Ihrem Eigenhaar keinesfalls und können nach Ablauf der Tragezeit problemlos entfernt werden. Vielmehr eignen sich Rastazöpfe sogar, wenn Sie Ihre Haare wachsen lassen möchten. Während Ihr Haar geflochten ist, kann es gerade nicht durch das tägliche Styling in Form von Bürsten, Föhnen und zusätzlicher Stylingprodukte strapaziert werden. Daher kann es sich prima erholen und weiter wachsen.
Achten Sie aber darauf, dass Sie, sollten Sie wenig Erfahrung mit Rasta-Zöpfen haben, Ihre Haare fachmännisch aufflechten lassen. Gehen Sie auch hier zum Friseur Ihres Vertrauens.
Geeignet sind Rastazöpfe für sportbegeisterte oder Langschläfer ohne langes Stylen. 😉
Auch für den Badeurlaub im Süden ist die Frisur super geeignet, wobei auf den Sonnenschutz für die Kopfhaut besondere Aufmerksamkeit gelegt werden sollte.
Berühmtheiten, die bereits Rastas trugen:
– Brandy, eine US-amerikanische R&B-Sängerin (1998: „The Boy Is Mine“), Songwriterin und Schauspielerin
– Christina Aguilera, US-amerikanische Pop-Sängerin („Genie in a Bottle“) und vierfache Grammy-Gewinnerin
– Shakira, eine kolumbianische Pop-Rock-Sängerin und Songwriterin
Alicia Keys, eine US-amerikanische Pop-, Soul- und R&B-Sängerin, Produzentin, Songwriterin und Schauspielerin.
Rastazöpfe können auch super mit Cornrows kombiniert werden, wobei hier Ihre Haare teilweise entlang der Kopfhaut geflochten werden.
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