Strategie und Management
Wichtige wirtschaftliche Kennzahlen, die man als selbständiger Friseur-Unternehmer kennen sollte
Beruflich sein eigener Herr zu sein, ist für etliche Friseure ein Wunschtraum. Im Arbeitsalltag über ein paar persönliche Freiheiten mehr zu verfügen, seine eigenen kreativen Ideen, die eigenen Vorstellungen vom Salon umsetzen und nicht mehr den Anweisungen des Chefs hinterherzurennen hat unbestreitbar seinen Reiz.
Für den Gang in die Selbstständigkeit sollte allerdings nicht nur fachliches Können bzw. der Meisterbrief vorhanden sein, sondern auch ausreichend ökonomisches Grundwissen sollte vorhanden sein. Kenntnisse um kaufmännische Vorgänge und handelsrechtliche Gegebenheiten verringern das Geschäftsrisiko und helfen bei der Gewinnmaximierung.
So kann ein Friseursalonbetreiber alles über Haare wissen oder eine Kosmetikstudiobesitzerin sämtliche Modetrends kennen, es ist beileibe nicht ausgeschlossen, dass der Betrieb ungeachtet großer Fachkompetenz finanziell ins Trudeln gerät.
Zu diesem Phänomen ein Strauß typischer betriebswirtschaftlicher Fragen:
Wirtschaftliche Kenngrößen haben für die Verwirklichung einer Geschäftsidee welche Bedeutung?
Was ist mit „Quantifizierung des Erfolgs“ gemeint?
Worin besteht der Unterschied zwischen Rohgewinn I und Rohgewinn II? In welchen Fällen stellt man die Produktivitätsanalyse besser auf den „Rohgewinn I je bewerteten Beschäftigten“ anstatt auf die Gesamtbetriebsleistung ab?
Was versteht man unter Begriffen wie Cashflow, betriebswirtschaftlichem Kennwert, Eigenkapitalquote, Kennziffer oder betriebswirtschaftlichem Ergebnis?
Welche bilanzielle Besonderheit beschreibt der Ausdruck „Anlagendeckung II“? Wie berechnet man die „Pro-Kopf-Leistung Gesamtbetrieb“?
Wer solche Fragen beantworten kann, den sollte die Führung eines kleinen Unternehmens nicht überfordern. Natürlich ist jedes Business anders, und dass Firmenchefs aus dem Handwerk einen anderen Blick auf den Betrieb haben als Betriebswirte, liegt in der Natur der Sache. Aber bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung gelten im Kern die gleichen Grundsätze.
Checklisten und wirtschaftliche Kennzahlen für Unternehmer lassen sich über Existenzgründerportale oder die Kammern/Verbände beziehen.
Um die aufgeworfenen Begriffe am Modell eines Friseur- bzw. Beautysalons zu veranschaulichen: Unternehmensrelevante wirtschaftliche Kenngrößen liefert die Innung. Zur Quantifizierung des Erfolgs ist beispielsweise der Wert des Kundenstamms bedeutsam. Rohgewinn I benennt die Betriebsleistung nach Abzug von Fremdleistungen (etwa Einkauf von Dienstleistungen zum Kundenzusatznutzen, z.B. Maniküre), Materialkosten und Wareneinsatz (Shampoo, Haarfärbemittel), beim Rohgewinn II gehen noch die Personalkosten ab.
Der „Rohgewinn I je bewerteten Beschäftigten“ ist in Branchen mit einem hohen Vorleistungsanteil sowie bei Betrieben mit ungleicher Materialintensität im Rahmen der Produktivitätsanalyse aussagekräftiger als die Gesamtleistung.
Der Cashflow ist das, was in der Kasse übrig bleibt. Ein betriebswirtschaftlicher Kennwert kann ein Mengenkriterium, eine Reklamationsrate oder eine Fehlerquote sein. Die Eigenkapitalquote zeigt den Saldo zwischen Betriebsvermögen und Schulden. Eine branchenspezifische Kennziffer wie der Warenbestand oder der Lagerumschlag ergibt sich aus Betriebsvergleichen oder Fachveröffentlichungen.
Ein betriebswirtschaftliches Ergebnis ist als Erfolgsgradmesser anzusehen. Steigt es im Zeitablauf, hat man viel richtig gemacht.
Bei der „Anlagendeckung II“ werden langfristige Fremdmittel beim im Betrieb gebundenen Vermögen bedacht (z.B. Hypothekarkredite oder Pensionsrückstellungen).
Bei der „Pro-Kopf-Leistung Gesamtbetrieb“ wird die Unternehmensleistung allen Mitarbeitern gegenübergestellt.
Man sieht: Vieles ist allgemeingültig, und eigentlich ist alles gar nicht so kompliziert. Einiges verläuft nach dem „Learning-by-doing“-Prinzip. Wer wirtschaftliche Kennzahlen einbezieht und nicht vom Pech verfolgt ist, für den birgt der Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit kaum Gefahr, im Nichts zu landen.
Quellen: www.existenzgruender.de/imperia/, www.existenzgruender.de/selbstaendigkeit/
Als Friseur-Unternehmer sicher durch die Krise
Die Zeiten, in denen Frauen mehrmals wöchentlich zum Friseur gegangen sind, sind lange vorbei. Die Finanzkrise spielte gerade kleinen oder mittelständischen Unternehmen übel mit. Kosmetik-Betreiber, Friseur-Unternehmer oder Beauty-Salons – alle spürten die Auswirkungen. Kunden blieben aus, das teure Zusatzpflegeprodukt wurde nicht mehr gekauft und auch bei der Wahl des Stylings wurde die zahlende Kundschaft plötzlich knauserig.
Während Verkäufer mit ihren Preisen nahezu bis an den Einkaufspreis herunter gingen, um überhaupt noch Umsätze zu machen, senkte der Friseur teilweise seine Dienstleistungspreise. Doch ist ein gnadenloser Preiskampf wirklich die richtige Strategie?
Das Schlüsselwort für jeden Friseur-Unternehmer heißt erfolgreiches Krisen-Management. Die Krise ist zwar im Abklingen, jedoch werden ihre Auswirkungen auch noch weiterhin zu spüren sein. Daher ist es essenziell für jeden Unternehmer, seinen Betrieb zu analysieren und einen Plan aufzustellen, um erfolgreich die Krise zu bewältigen.
Wie oben erwähnt, ist es wenig sinnvoll, sich als Friseur auf einen Preiskampf einzulassen, denn dieser wird meistens auf der Dienstleistungsebene ausgetragen. Geht man mit dem Preis für das Färben runter, muss man irgendwann notgedrungen auf billigere und schlechtere Farbe zurückgreifen. Jeder Friseur-Unternehmer wird sich das Dilemma ausmalen können, wenn langjährige Kunden erbost zur Konkurrenz wechseln, weil die Farbe nur zwei Haarwäschen gehalten hat. Ein fester Kundenstamm ist für jeden Betrieb überlebenswichtig. Dieser sollte auch während der Krise so behandelt werden, als gäbe es keinerlei Probleme. Gute Qualität hat ihren Preis. Es ist daher ratsam, als Friseur die Angebotspalette zu reduzieren, eventuell weniger Nebenprodukte anzubieten und sich auf das Hauptgeschäft zu beschränken, um Zeit, Material und Einkaufskosten zu sparen.
Ein Beraten und gezieltes Eingehen auf die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden gehört ebenfalls zu einem erfolgreiches Krisen-Management. Der Kunde sollte das bekommen, was er verlangt, ohne Extras drum herum. „Back to the roots“ heißt auch hier die Devise.
Ein Abwerben von der Konkurrenz ist nicht gerade die feine Art, wird aber für ein erfolgreiches Krisen-Management unerlässlich. Zufriedene Kunden empfehlen einen Betrieb weiter. Hier sollte unbedingt angeknüpft werden. Eventuell manövriert sich ein Konkurrent weniger gut durch die Krise – dies ist die Gelegenheit, neue Kundschaft zu gewinnen, um so die eigenen Gewinne zu erweitern.
korrekter und professioneller Umgang mit Kunden-Reklamationen
Gerade im Friseur-Salon kann es zu Unstimmigkeiten zwischen dem Friseur und dem Kunden kommen. Wenn der Friseur die Haare nicht nach Wünschen des Kunden schneidet, weil ein Kommunikationsproblem vorliegt, kommt es unweigerlich zu einer Kundenbeschwerde und somit auch zu einer Kunden-Reklamation.
Sobald der Kunde aufgebracht vor dem Friseur oder der Friseurin steht, sollte dieser ruhig bleiben und sich Zeit für die Kundenbeschwerde nehmen. Dafür sollten sich der Figaro und der Kunde in einen ruhigen Bereich zurückziehen, wo sich ansonsten keine Kundschaft hin verirrt. Hier kann der Kunde in Ruhe seine Beschwerde vorbringen.
Es empfiehlt sich, dass der Figaro stets höflich und zuvorkommend ist, dem Kunden nicht ins Wort fällt und keine voreiligen Schlüsse zieht. Dadurch kann er dem Kunden schon den Wind aus den Segeln nehmen, ihn beruhigen und weiterem Ärger vorbeugen.
Bei einer Kundenbeschwerde ist der Kunde oft sehr aufgebracht und kann auch mal persönlich verletzend werden. Dies sollte die Friseurin geflissentlich überhören und stattdessen dem Kunden vermitteln, dass sie ihn versteht und es ihr leid tut, dass er Unannehmlichkeiten hatte.
Damit der Sachverhalt gut und richtig gelöst werden kann, sollte der Figaro explizit nachfragen, damit auch alle Unstimmigkeiten beseitigt werden können.
Eine Nachbesserung der Kunden-Reklamation muss in dem Friseur-Salon umgehend und ohne lange Wartezeiten erfolgen, denn nur ein zufriedener Kunde kommt wieder.
Außerdem darf die Schuld niemals beim Kunden gesucht werden, indem die Friseurin das Malheur auf eine falsche Pflege zurückführt. So etwas ist eine schlechte Werbung für den Friseur-Salon und lässt durchblicken, dass eine Kunden-Reklamation unerwünscht ist.
Besser ist es, auf die Wünsche des Kunden einzugehen und ihn zusätzlich z.B. durch einen Gratis-Haarschnitt oder ein Gratis-Pflegeprodukt zu versöhnen.
Wer den Kunden gut beobachtet kann Reklamationen sogar vorbeugen. So lässt sich anhand von Mimik und Gestik erkennen, ob der Kunde zufrieden ist oder nicht.
Kunden, die sich im Salon wohl- und verstanden fühlen, kommen auch gerne wieder. Meistens sind gerade diese Kunden die treusten Stammkunden, die den Salon auch gerne weiterempfehlen.
Quellen und weitere Infos zu dem Thema: www.mittelstanddirekt.de, www.menschenimsalon.de, www.friseurwelt.net
„Sofort-Maßnahmen in der Krise“ – Tipps für Frisörunternehmer in Finanznot
Bereits lange vor der richtigen finanziellen Notlage schleicht sich bereits die Unternehmenskrise an. Auch den ein oder anderen Friseursalon kann dies treffen, denn auch die Friseurbranche bleibt nicht vor einer Wirtschaftskrise verschont. Da ist nicht zwangsläufig nur Fehlmanagement eine Ursache. Deshalb ist eine systematische und frühe Erkennug von ungünstigen Faktoren sehr wichtig, denn in den meisten Fällen gibt es viele Ursachen im Unternehmen, die erst später zu einer ernsthaften Unternehmenskrise führen.
Zunächst gibt es die so genannten externen Faktoren. Zu diesen gehören alle Dinge, auf die der Unternehmer keinen direkten Einfluss hat. Dennoch sollte er sie genau kennen und während seines unternehmerischen Handelns stets berücksichtigen und stetig beobachten. Zu den externen Faktoren gehören unter anderem die Veränderungen auf dem Wettbewerbs-Markt, die durch neue Anbieter und dem Wegfall von vielen Kunden entstehen können. Ebenso der Verlust der Kaufkraft von einer bestimmten Zielgruppe gehört zu den Faktoren, die zu eriner Unternehmenskrise für Friseur-Unternehmer führen können.
Doch es gibt auch interne Faktoren. Diese gelten zum Beispiel, wenn der Friseur-Unternehmer nicht genug qualifiziert ist. Ebenso können Fehler bei der Planung von einem Unternehmen in der Friseurbranche unterlaufen. Dies beginnt bei der technischen Ausstattung und endet bei der Sicherung der Rohstoffe. Mitarbeiter, die nicht gut genug ausgebildet oder demotiviert sind, sind ebenso nicht unbedingt förderlich für das Geschäft – genau wie eine mangelnde Kapitaldecke.
Sofortmaßnahmen für die Krise sind daher für Friseur-Unternehmer sehr wichtig. Denn wenn einer dieser Faktoren eintritt, an denen am Ende oft die Überschuldung vom Friseursalon steht, sollte man wissen, wie man am besten handelt.
Zunächst sollte man von Beginn an eine Bareinlage in sein Friseur-Unternehmen einbringen um finanzielle Engpässe ausgleichen zu können. Diese gehören dazu. In jeder Branche. Eventuell hat man auch die Möglichkeit, einen stillen Gesellschafter zu überzeugen und diesen mit einzubringen oder auch bestehende Beteiligungen erhöht.
Eine Option könnte auch sein, nicht benötigtes Betriebsvermögen zu verkaufen. Daher sollte man für seine Immobilien die Option der „Sale and Leaseback“ prüfen. Ausstehende Zahlungsforderungen sollten eingetrieben werden, auch Inkassounternehmen könnten dabei helfen. Durch Skonto-Rabatte kann man zudem auch Anreize für schnelle Zahlungen schaffen. Zahlungen sollte man selbst allerdings so lange wie es möglich hinauszögern.
Desweiteren ist es häufig hilfreich, wenn man seine Bank bzw. seine Lieferanten um etwas Geduld bittet. Man sollte hier ganz offen über seine Situation des Friseursalons sprechen und so auch Vertrauen schaffen. Intransparenz hilft hier wenig, sondern verunsichert die Partner nur. Spricht man mit seinen Geschäftspartnern offen über die Probleme, gibt es die Möglichkeit, aktiv geholfen zu bekommen, denn evtl. hat einer der Partner selbst schon solch eine schwere Phase hinter sich oder aber er möchte den Friseur-Unternehmer als Kunden oder Partner nicht verlieren. Eventuell kann man im Dialog auch mit seiner Bank einen günstigeren Kreditrahmen aushandeln.
Tipps für einen erfolgreichen Messe-Auftritt für Unternehmer der Friseurbranche – Messestand in Szene setzen
Ein erfolgreicher Messe-Auftritt für Unternehmer der Friseur Branche (aber auch für Unternehmer anderer Branchen) ist keinesfalls etwas, das wie selbstverständlich von alleine funktioniert. Dazu braucht es als Dienstleister im Friseurhandwerk oder Anbieter eines Beautyprodukte auch eine Menge Vorbereitung – und die will gut überlegt sein. In diesem Beitrag werden einige spezielle Tipps für einen erfolgreichen Messe-Auftritt zusammengetragen.
Wichtig ist es zunächst, dass man „Anziehungsmagnete“ verwendet, um Besucher an den Messe-Stand zu locken. Es sollten in jedem Fall Dinge sein, die menschliche Bedürfnisse befriedigen und etwas positives ausstrahlen. Dazu später mehr. Um den Bezug zum Produkt oder der Dienstleistung aus der Friseurbranche herzustellen, sollte man etwas veranstalten, was interessant wirkt, ins Auge sticht und einfach von alleine (schon aus weiter Ferne) wirkt. Das können zum Beispiel Demonstrationen, Shows, Attraktionen oder Vorträge sein.
Zudem kann man als Friseur-Unternehmer auch Flugblätter anfertigen lassen. Dinge, die an die Besucher und potentiellen späteren Kunden ausgeteilt werden können, wie zum Beispiel Giveaways, kleine Geschenke oder Gutscheine kommen immer sehr gut an und die wenigsten sagen dazu „Nein“.
Generell sollten Friseur-Unternehmer ihre Produkte und Dienstleistungen aus der Friseurbranche immer ins bestmöglichste Licht rücken. Geräusche, die ins Bild passen und nicht zu übertrieben wirken, ziehen Kunden ebenso an. Duft ist ein weiterer Faktor, der attraktiv und anziehend wirkt. Das können leckere Äpfel oder Waffeln sein, bei denen Besucher gerne zugreifen – in jedem Fall sollten die Häppchen gut duften. An seinem Messe-Stand lohnt es sich immer, wenn man als Friseur Prospektmaterial auslegt, auch hier werfen viele gerne einmal einen Blick darauf. Tragetaschen, auf denen man sein Logo gedruckt hat und die man kostenlos verteilt, erregen Aufmerksamkeit und wirken auch auf andere Menschen, schließlich werden sie als „Werbeträger“ von den Besitzern durch die Gegend getragen.
Von Bedeutung ist es auch, wenn Friseur-Unternehmer die Besucher nicht einfach grußlos an ihrem Messe-Stand vorbei gehen lassen, sondern sie ganz gezielt ansprechen. Das kann zum Beispiel mit Postkarten oder Flyern geschehen. Auch Getränkegutscheine nimmt jeder gerne an, wenn man sie freundlich verteilt. Insgesamt sollte einfach ein guter Eindruck bei den potenziellen Kundern hinterlassen werden, dazu gehört schon zu Beginn das richtige Auftreten und Gepflegtheit beim Personal. Kunden sollte man nie gleich ansprechen, sondern ihnen Zeit geben, den Stand erst einmal gelassen und in Ruhe kennen zu lernen. Anschließend kann man ganz einfach fragen: „Darf ich Ihnen dieses Produkt … vorstellen?“ oder Ähnliches. In einem Gespräch sollte man sehr schnell heraus finden können, ob der Besucher sich nur einmal umsehen möchte oder ein wirklich potenzieller Kunde ist. Daher sollten bei einem Verkaufsgespräch immer ein Sitzplatz und ein Getränk am Messe-Stand für den Kunden vorhanden sein. Investiert man in den Kunden Zeit, Freundlichkeit und auch etwas Geld, wird man auf Dauer viele gute Kunden ernten. Das investierte Geld zahlt sich doppelt aus.
Tipps für ein effektives Marketing im Frisörhandwerk
Ein effektives Marketing gewinnt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zunehmend an Bedeutung. Es umfasst dabei alle Maßnahmen, die den Absatz fördern. Das Marketing im Friseurhandwerk zielt insbesondere auf die Bindung bestehender Kunden und die Gewinnung von Neukunden ab. Die Tipps für ein gutes Marketing basieren auf den so genannten „5P“ des Marketing-Mix: Product (Produkt- und Dienstleistungsgestaltung), Price (Preisgestaltung), Promotion (Kommunikationspolitik) und Place (Distributionspolitik).
Im Rahmen der Erstellung eines Marketingplans ist es durchaus sinnvoll, sich über alle Bereiche Gedanken zu machen. Als Friseur-Unternehmer beispieslweise kann man seine Dienstleistung spezialisieren (Extensions, spezielle Wellness- und Pflegeangebote), die Preise über ein Rabattsystem organisieren und möglicherweise die Dienstleistung auch vor Ort beim Kunden zu Hause anbieten. Durch eine Markt- und Wettbewerbsanalyse lassen sich die Angebote der Mitbewerber und die Wünsche der Kunden erfassen und auswerten.
Der Marketingplan umfasst dann alle Ziele und Maßnahmen, die zur Steigerung des Umsatzes notwendig sind. Es empfiehlt sich, gleichzeitig einen Budgetplan zur Umsetzung der Maßnahmen zu erstellen.
Bei der Kommunikation nach außen sollte besonders auf ein einheitliches Erscheinungsbild, die so genannte Corporate Identity geachtet werden. Der Wiedererkennungswert erhöht sich drastisch und die Werbebotschaft festigt sich deutlich schneller beim Konsumenten. Die grafische Gestaltung von Visitenkarten, Website, Geschäftsräumen, Anzeigen und anderen Medien die Basis für den Erfolg der Maßnahmen. Auf Marketing im Friseurhandwerk spezialisierte Werbeagenturen bieten oft günstige Komplettpakete an.
Die Gestaltung der Maßnahmen für ein effektives Marketing sollte geeignet sein, möglichst viele Kontakte zu potenziellen Kunden zu erreichen. So werden z. B. Zeitungsanzeigen nur Erfolg bringen, wenn sie mindestens einmal im Monat erscheinen. Der Friseur-Unternehmer sollte sich nicht entmutigen lassen, wenn nicht sofort Reaktionen auf eine Anzeige kommen.
Für die Gewinnung von Neukunden ist auch eine gut geplante Veranstaltung sehr von Vorteil. Als Marketing für Friseursalon bietet sich ein Wellnesstag für Frauen mit Sekt und Buffet geradezu an. Die lokale Presse wird an solchen Veranstaltungen auch Interesse zeigen, die Einladung der Redakteure lohnt sich.
Wichtige Tipps für ein Marketing für Friseursalon betreffen aber auch die bestehenden Kunden der Friseur-Unternehmer. Diese Kunden freuen sich über eine Grußkarte zum Geburtstag oder zu Weihnachten und können mit speziellen Rabattaktionen sehr gut an das Unternehmen gebunden werden.
passende Mitarbeiter suchen und finden – das richtige Vorgehen bei der Personalsuche für den Friseursalon
Eine gute Mitarbeiterwahl ist sowohl im Friseurhandwerk als auch in Kosmetikstudios von zentraler Bedeutung.
Um ohne größere Kosten potenzielle Mitarbeiter im Friseursalon oder Kosmetikstudio zu finden, empfiehlt sich die Aufgabe einer Annonce in einem kostenlosen Anzeigenblatt, der Wochenendausgabe einer regionalen Tageszeitung, in branchenspezifischen Fachzeitschriften, auf der eigenen Unternehmens-Homepage, bei der Agentur für Arbeit oder natürlich bei einer der zahlreichen Jobvermittlungsanbieter im Internet.
Um das Interesse der „richtigen“ Bewerber zu wecken, sollte die Stellenanzeige sorgfältig formuliert werden. Nicht nur gewünschte fachliche Qualifikationen sollten deutlich erkennbar sein, auch der Ton macht die Musik. Wer unter jungen Kreativen passende Mitarbeiter finden will, sollte die Stellenanzeige bewusst lockerer formulieren. Wer bei der Mitarbeiterwahl den gesetzten und seriösen Typ sucht, sollte auch die Stellenanzeige gewählter gestalten.
Unter eingegangenen Bewerbungen sollte die Vorauswahl für persönliche Gespräche konsequent sein. Ob Friseurhandwerk oder Kosmetikstudio – wer mit fehlender Motivation und reichlich Rechtschreibfehlern seine Bewerbung eingereicht hat, wird diesen ersten schlechten Eindruck im persönlichen Gespräch nur selten wieder wettmachen. Es ist unwahrscheinlich, dass man hier passende Mitarbeiter finden kann – und somit lohnt sich der eigene Zeiteinsatz für ein persönliches Gespräch nicht. Besser sollte man Gespräche nur mit Bewerbern führen, deren Bewerbung bereits überzeugen konnte und sich dafür für diese geringere Zahl Gespräche jeweils mehr Zeit gönnen. Denn ausreichend Zeit im Bewerbungsgespräch erleichtert nicht nur dem Arbeitgeber die Mitarbeiterwahl, sondern gibt auch dem passenden Bewerber die Möglichkeit, mit einem guten Gefühl an seine neue Arbeitsstelle im Friseurhandwerk oder Kosmetikstudio herangeführt zu werden.
Das Gespräch sollte sehr offen geführt werden. Es lohnt sich nicht, sich eines besonders guten Eindrucks wegen zu verstellen. Denn der künftige Mitarbeiter im Friseursalon oder im Kosmetikstudio soll sich ja später dauerhaft wohlfühlen, um motiviert gute Leistungen zu erbringen. Deshalb sollte von Anfang an mit offenen Karten gespielt werden. Um Fähigkeiten und Persönlichkeit der Bewerber möglichst gut auszukundschaften, sollten offenen Fragen angewendet werden, die kein einfaches ja oder nein als Antwort erlauben. Ebenfalls bewährt sind sogenannte Situationsprüfungen, in denen tägliche Aufgaben oder Problemstellungen praxisnah durchgespielt werden. Einen Tag unverbindliches Probearbeiten hat noch nie geschadet und gibt beiden Seiten die Möglichkeit herauszufinden, ob die spätere Zusammenarbeit funktionieren kann. Der potentielle Arbietgeber kann sich von den fachlichen Fähigkeiten des Bewerbers überzeugen und der Bewerber kann sich seinen Arbeitsplatz bereits unter Arbeitsbedingungen anschauen und überprüfen, ob das Arbeitsklima zwischen den möglicherweise neuen Kollegen stimmt.
Zu guter Letzt sollte man dem besten Bewerber auch zügig ein konkretes Angebot unterbreiten, da gerade die guten Bewerber sonst schnell ein Angebot anderer Arbeitgeber angenommen haben können.
Liquiditätsprobleme im Handwerk vermeiden – das richtige Unternehmensmanagement nicht nur im Friseurwesen
Nach wie vor sind Forderungsrückstände im Mittelstand die Hauptursache für Liquiditätsengpässe. Trotz guter Auftragslage ist die Kapitaldecke nur dünn. Woran liegt das?
Viele Handwerksbetriebe stellen ihre Rechnungen erst Wochen nach Abschluss Ihrer Aufträge. Zwischenzeitlich musste jedoch neues Material eingekauft werden, doch die Rechnungen aus den vorangegangenen Aufträgen sind entweder noch gar nicht geschrieben bzw. noch nicht bezahlt worden. Aus Angst seine Kunden zu verärgern, werden Mahnungen herausgezögert und Inkassounternehmen nur selten eingeschaltet.
Aber auch fehlendes Marketing oder Werbung nur über Mund-zu-Mund-Propaganda kann eine Ursache für mangelnde Liquidität sein. Also werden oft die Preise gesenkt, um Kunden anzulocken bei gleichzeitig steigenden Kosten z.B. für Strom, Wasser, Personalkosten und den Wareneinkauf und höhere Steuern.
Ein konsequentes Unternehmensmanagement ist die Grundlage für einen soliden Liquiditätsfluss. So sollte eine ausreichende Geldreserve vorhanden sein. Verbindlichkeiten sollten auf ein Minimum zurückgeführt und Zahlungseingänge besser kontrolliert werden. Auch ein Gespräch mit dem zuständigen Finanzamt kann sich lohnen.
Bei größeren Umsätzen und höheren Rechnungsbeträgen kann es für einen Handwerksbetrieb auch lohnend sein, seine Forderungen zu verkaufen. Auf diese Weise hat der Betrieb sein Geld, wenn auch mit einem Abschlag von ca. 3 %, sofort verfügbar und erhält ein besseres Rating bei der Bank.
Als weiterer Ansatz für einen Handwerksbetrieb ist auch der Einsatz eines professionellen Debitorenmanagements denkbar. Hierbei kümmert sich ein externes, erfahrenes Unternehmen um die Belange des Handwerkers ab Auftragsabschluss. Dieses Unternehmen stellt die Rechnung unmittelbar nach Beendigung des Auftrages und verfolgt den zügigen Zahlungseingang bis hin zum Forderungseinzug und hält dem Unternehmer somit den Rücken frei für sein eigentliches Geschäft. Dies versetzt den Unternehmer in die Lage mehr Zeit in sein Kerngeschäft zu investieren und z.B. kundenorientierte Werbestrategien zu planen. Gerade Friseursalons und Kosmetikstudios leben hauptsächlich von Stammkunden. Hin und wieder werden Anzeigen geschaltet oder Flyer verteilt; denn für Kundenbindungsprogramme fehlt einfach die Zeit.
Investitionen sollten auf ihre Notwendigkeit hin überprüft und entsprechend kalkuliert werden. Leasingmodelle helfen auch hier den Liquiditätsfluss aufrecht zu erhalten.
Viele Betriebe wissen nicht, dass ihnen seitens der KfW Betriebsmittelkredite zu Verfügung stehen. Wichtig hierbei ist es, sich gut beraten zu lassen und die Anträge mit professioneller Hilfe zu stellen.
Aber auch die Einholung von Auskünften über die wirtschaftliche Situation des Auftraggebers kann in vielen Fällen nützlich sein.
Ein gut aufgestellter Betriebsplan versetzt den Handwerksbetrieb auch in die Lage bei Banken bessere Konditionen bei Kreditverhandlungen zu erzielen.
Checkliste: Wie kommt es zu einer Firmen-Pleite im Friseurhandwerk?
Haare wachsen immer und die Ausbildung war für den Frisör lang und hart, die Kunden gehen mit einem Lächeln aus dem Salon, trotzdem droht die Insolvenz, die Firmen-Pleite?
Was habe ich falsch gemacht, diese oder ähnliche Fragen haben sich schon viele, die selbständig im Friseurhandwerk tätig sind, gestellt.
Die Antworten hierzu sind vielfältig, individuell verschieden, doch in einem oft gleich. Die drohende Insolvenz ist hausgemacht.
Ein Unternehmen und sei es noch so klein, benötigt eine gute Struktur, eine starke Finanzdecke und zuletzt einen Chef der wirklich alles im Blick behält. Die Frage nach den Voraussetzungen eine guter Chef zu sein stellen sich leider die Wenigsten zur richtigen Zeit. Welche Voraussetzungen sind dies idealer Weise?
Hierzu einige Stichworte als Gedankenanstoß :
1. Versteht der Chef wirklich sein Friseurhandwerk? (ein guter Chef kann immer alles vormachen)
2. Hat der Betrieb nach Art und Umfang ausreichend Kundenpotential? (Marktforschung)
3. Die Frage nach der Marktnische, ist die Dienstleistung einzigartig? (wichtig für die Kundenbindung sonst geht später alles nur über den Preis)
4. Wie ist es um die eigenen kaufmännischen Kenntnisse bestellt ?
5. Ist die Kapitaldecke stark genug um auch schlechte Zeiten zu überstehen? (Zinsen für Kredite sind der entgangene Gewinn von morgen!)
6. Spielt die Familie mit? (Die Führung eines Unternehmens kostet Zeit!)
7. Mitarbeiterführungsqualitäten.
Hinter dieser erweiterbaren Auflistung verbergen sich die Managementfehler, die später oft der entscheidende Faktor zur Firmen-Pleite, oder kaufmännisch, Insolvenz sind.
Der Schlüsselfaktor, gerade in kleinen Betrieben, wie dem Friseurhandwerk, ist der kompetente Chef. Er kann alles, er sieht alles, er plant die betriebliche Zukunft bereits weit im voraus. Die Gegenwart behält er jedoch dabei immer im Auge um die notwendigen Anpassungen rechtzeitig vorzunehmen. Allein ein guter Frisör zu sein reicht im heutigen Markt nicht mehr aus. Um erfolgreich selbständig im Friseurhandwerk zu sein ist die Schlüsselfigur der Chef.
allgemeiner Ablauf des gewerblichen Insolvenzverfahrens – für Unternehmer mit drohender Insolvenz
Ein Thema, das in der heutigen Zeit leider immer mehr Aufmerksamkeit erfährt, ist die Insolvenz. Diese kann theoretisch jedes Unternehmen treffen, denn die Faktoren dafür sind vielfältig und manchmal selbst gar nicht zu beeinflussen. Strenger Wettbewerb, härteste Preiskalkulationen oder unvorhersehbare Marktschwankungen sind nur einige solcher Risiken, die zu einer Insolvenz führen können. Aber auch persönliche Schwierigkeiten des Unternehmers, Krankheit, schlechtes Kapitalplzster oder viele Faktoren mehr können ausschlaggebender Punkt für eine drohende Inslvenz sein. In diesem Beitrag wurde versucht die grundlegensten Informationen, sowie den grundsätzlichen Ablauf eines allgemeinen Insolvenzverfahrens zusammenzufassen.
Zunächst sollte man wissen, wer überhaupt berechtigt ist, einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen. Dies sind der Schuldner selbst und einer oder mehrere Gläubiger. Der Gläubiger muss hierbei belegen, dass er rechtskräftige Gründe hat, solch ein Verfahren zu eröffnen. Bei drohender Zahlungsunfähigkeit und keiner Aussicht auf Besserung kann der Schuldner dem zuvorkommen und für sich selbst das Verfahren eröffnen.
Ein Insolvenzverfahren kann auf jede natürliche oder juristische Person, Firma, Gesellschaft oder Verein angewandt werden. Zuständig für das Verfahren ist das Insolvenzgericht, also das Amtsgericht, in dessen Verwaltungskreis der Schuldner seinen allgemeinen Gerichtsstand hat.
Solange der Verfahrensantrag vom Gericht geprüft wird, gibt es verschiedene Sicherungsmaßnahmen, die von dem Gericht angeordnet werden können. Eine der ersten Maßnahmen, die ergriffen werden ist die Bestellung eines Insolvenzverwalters. Damit einhergehend tritt auch meist ein allgemeines Verfügungsverbot in Kraft, in dem der Insolvenzverwalter sämtliche Verwaltungsbefugnisse über das Vermögen des Schuldners übertragen bekommt. In der Regel werden auch alle Zwangsvollstreckungsmaßnahmen gegen den Schuldner untersagt. Je nach Gründen oder Umfang der Insolvenz kann eine Postsperre angeordnet werden oder auch eine zwangsweise Vorführung des Schuldners in Haft.
Wurde das Verfahren nun eröffnet, ist der nächste Schritt der Berichtstermin. Hier wird vom Insolvenzverwalter ein Bericht erstellt, der den Gläubigern mitteilt, wie die exakte wirtschaftliche Lage des Schuldners aussieht und wie ein möglicher Insolvenzplan aussehen würde. Die Gläubiger können diesbezüglich entscheiden, wie und ob das Verfahren dann weiterläuft.
Daran anschließend folgt der Prüfungstermin. Hier nimmt der Insolvenzverwalter sämtliche Forderungen der Gläubiger gegen den Schuldner entgegen, prüft diese auf Zulässigkeit und teilt sie in eine Art Wichtigkeitsrangliste ein.
Anschließend folgt die Massebereinigung und Verwertung, das heißt sämtliches Eigentum des Schuldners kann hierbei vom Insolvenzverwalter zur Tilgung der Schuldkosten eingezogen und verkauft werden.
Mit den hierbei erzielten Einnahmen werden dann alle laufende Kosten nach Wichtigkeitsreihenfolge gedeckt.
Nach Abschluss dieser Maßnahmen erklärt das Gericht das Insolvenzverfahren für beendet. Sämtliche noch nicht gedeckte Forderungen von Gläubigern können diese nun auch wieder geltend machen.
weitere Infos unter: www.arbeitsagentur.de oder www.wikipedia.org