Natürliche Pflanzenhaarfarben Teil 6: Beratungsaspekte für anwendende FriseurInnen
Grundsätzlich lassen sich zur Überzeugung des Kunden sämtliche bereits im Beitrag „Teil 3: Vor- und Nachteile bei der Anwendung“ dargestellten Vorteile anführen. Nicht vergessen werden sollte allerdings auch den Kunden ausreichend über die bestehenden Nachteile der Pflanzenfarben zu informieren. Aufmerksam gemacht werden muss in jedem Falle, dass das hundertprozentige Abdecken eines Weißanteils nicht möglich ist. Laut den Aussagen verschiedener Hersteller sei aber inzwischen das Abdecken von weißem Haar bis zu ca. 80% möglich. Von aufhellenden Farbkorrekturen sollte man dem Kunden abraten.Mit Dauerwellen sollte es keine Probleme geben.
Die richtigen Kunden für Pflanzenfarben sind meistens diejenigen, welche dem Haarfärben grundsätzlich skeptisch bis distanziert gegenüberstehen, bzw. den Einsatz chemischer Stoffe im Zusammenhang mit ihrer Gesundheit scheuen. Der Umweltverträglichkeitsaspekt spielt für vielerlei Kunden eine mindestens genauso große Rolle. Insgesamt hat der Trend zu Naturprodukten auch in vielerlei Gesellschaftsschichten in der letzten Vergangenheit zugenommen. Gekauft werden nicht nur Biolebensmittel und Naturtextilien, sondern auch der Einsatz von natürlichen Haarpflegeprodukten hat stark zugenommen. Ob sich der Trend fortsetzen bzw. verstärken wird, bleibt abzuwarten.
Schließlich liefern die Naturhaarfarben schlagkräftige Argumente zum Einsatz auch bei Kunden, die dem Haarefärben zu Beginn des Beratungsgespräches abneigen gegenüberstanden. Vielmehr können die Haarfarben dem Kundenhaar unter dem Stern der Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit neben der neuen Haarfarbe neuen Glanz und zusätzliche Festigkeit verleihen, ohne dabei die Haare zu schädigen. Vielerlei Kundinnen, legen bspw. auch gar keinen Wert auf die völlige Abdeckung des Haares und legen vielmehr Wert auf natürliche und lebendige Farbeffekte. Die Einsatzmöglichkeiten von Pflanzenfarben sind in der Praxis also gar nicht mehr so klein, wie etwa noch vor einigen Jahr(zehnten).
Aufgrund der doch etwas schwierigen Anfertigung des richtigen Farbverhältnisses aufgrund der bereits beschriebenen externen Faktoren, möchten wir an dieser Stelle Jedermann, der Pflanzenfarben einsetzen möchte ein entsprechendes Übungsseminar empfehlen.
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Zur Haarfärbung eignen sich fast alle gerbstoffhaltigen, ungiftigen Pflanzenfarben. Im Buch „Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin“ das zur Frankfurter Buchmesse 2009 erschienen ist sind 117 Färberpflanzen mit ihren Farbeigenschaften und ihrer kulturellen und medizinischen Verwendung beschrieben.
Autor: Prinz, Eberhard
Titel: Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin,
321 S., 130 Farbabbildungen, 22 Tabellen, Schweizerbart 2009, ISBN 978-3-510-65258-7
Weitere Inforationen und Bilder zum Haarefärben mit Pflanzenfarben sind zu finden unter
http://www.eberhardprinz.de/blog/?cat=10