Bubikopf Frisur – Kurzhaarschnitt für Frauen (Bubenfrisur)
Die Frisur Bubikopf ist eine dem kurzen Herrenschnitt ähnliche Kurzhaarfrisur für die Dame. Dieser knabenhafte Frauenfrisurtrend entstand in den 1920er Jahren und wurde in kurzer Zeit zur beliebtesten Haarmode. Entstanden ist die Frisur Bubikopf mit kurzem Nackenschnitt damals im Zusammenhang des Frauenbildes der damaligen Zeit auf Basis des fülligen kurzen Pagenschnittes. Der „Knabentyp“ war nach dem 1.Weltkrieg prägendes Sinnbild der damaligen Frau und wurde aufgrund der damals neu erfundenen Dauerwellentechnik (ca. 1925) lockig getragen. Das Tragen des Bubikopfes entsprach einer Abwendung vom bis dahin damals geltenden traditionellen Frauenbildes und den damals als weiblich empfundenen, pflegeintensiven Langhaarfrisuren. Gesellschaftlich entsprach dies gerade der damalig fortschreitenden gesellschaftlichen Emanzipation der bürgerlichen Frauen und deren beruflicher Entwicklung, die seit dem 1. Weltkrieg oftmals berufstätig waren.
Die neue Frau von damals zeichnete sich durch eine ganz neue Mode ab – kurze Röcke und Beine mit Seidenstrümpfen geschmückt – dazu der kurzhaarige Bubikopf.
Idealbild der Frau der goldenen Zwanziger ist die in der Öffentlichkeit rauchende selbstbewusste, geschminkte Frau, mit gezupften Augenbrauen und die Beine mit Seidenstrümpfen bedeckt.
Grundsätzlich kann das Haar des Bubikopfes halb- bzw. kinnlang, glatt oder leicht gewellt getragen werden. Varianten gibt es mit (bzw. ohne) Stirnfransen, mit (bzw. ohne) Pony oder Seitenscheites bzw. mit schräg in die Stirn gezogenen Wellen.
Besondere Formen, wie Pagenschnitt oder Etonschnitt sind auch schon aus der Zeit der 1920er Jahre bekannt.
Auch die so genannte „Windstoßfrisur“ macht in der Literatur Erwähnung, die an den Schläfen nach vorn gekämmt wurde.
Folgende Persönlichkeiten trugen die Bubikopf-Frisur:
– die dänische Schauspielerin und Sexsymbol Asta Nilsen (spielte in der um das Jahr 1921 gedrehten Verfilmung von Shakespeares „Hamlet“ mit). Sie gilt als eine der ersten weiblichen Filmstars in der Geschichte des Kinos.
– die polnische Schauspielerin Pola Negri, ein damaliger Star des Stummfilms („Carmen“, 1918)
– Coco Chanel, französische Modeschöpferin und Gründerin des Chanel-Modeimperiums
– der Pariser Starcoiffeur Antoine
– Die US-amerikanische Tänzerin Irene Castle (mit ihrem Tanzpartner Vernon Castle verheiratet)
– US-amerikanische Schauspielerin Colleen Moore (schuf den Rollentyp des „Flappers“ und wurde zu einem der größten Stars der Stummfilmzeit)
– die US-amerikanische Filmschauspielerin Louise Brooks sorgte in den 20er Jahren für großes Aufsehen während der Stummfim-Ära. (Bubikopf-Trägerin Louise Brooks gab ihr Leinwanddebüt 1925 und avancierte zum Stummfilmstar durch zahlreiche Komödien als „Flapper“. Einen ihrer größten Erfolge hatte Louise Brooks 1928 mit der Komödie „A Girl in every Port“ (deutsch: „In jedem Hafen eine Braut“). Einen starken Kontrast bildete bildete das schwarz glänzende Haar ihres Kurzhaarschnitts (Bubikopf) zu ihrem hellen Teint.
Insgesamt kann man den Bubikopf bzw. die Bubikopf-Frisur als Variante des Bob einordnen und ist aus unserer Sicht gut für normal bis kräftiges Haar geeignet. Für dünnes feines Haar empfehlen wir eher den voluminösen Pagenschnitt.
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